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von Carl Christian Müller

Wer aus Gewohnheit links im Straßenverkehr fährt, handelt nicht rücksichtslos

Autos im Stau
Foto: disq/AdobeStock

Wer sich sieben Wochen in einem Land mit Linksverkehr aufhielt, handelt regelmäßig lediglich unachtsam und nicht rücksichtslos, wenn er bei seiner ersten Fahrt in Deutschland gegen das Rechtsfahrgebot verstößt. Dies hat das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken entschieden (Urteil vom 28.11.2022, Az. 1 OLG 2 Ss 34/22).

von Carl Christian Müller

Fristlose Kündigung einer Hebamme aufgrund eines Statuswechsels ist unzulässig

Mutter mit Baby und Hebamme
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Außerordentliche Kündigung wegen Statuswechsel einer Hebamme von freiberuflicher Tätigkeit zu einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis ist unwirksam. Dies hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main mit Urteil vom 01.02.2023 entschieden (Az. 17 U 30/22).

von Carl Christian Müller

Betrug mit Corona-Testzentren

Positiver Corona Test
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Das Landgericht (LG) Berlin hat einen 46-jährigen Berliner wegen Betrugs in zwei Fällen, davon in einem Fall versucht, zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 10 Monaten verurteilt (Urteil vom 20.02.2023, Az. 528 KLs 28/22). Der Verurteilte hatte sich als Teststellenbetreiber registrieren lassen und zahlreiche Corona-Testungen abgerechnet - ohne eine Teststelle tatsächlich zu betreiben.

von Carl Christian Müller

BAG: Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern

Frau arbeitet am Schreibtisch
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Eine Frau hat Anspruch auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit, wenn der Arbeitgeber männlichen Kollegen aufgrund des Geschlechts ein höheres Entgelt zahlt. Daran ändert es nichts, wenn der männliche Kollege ein höheres Entgelt fordert und der Arbeitgeber dieser Forderung nachgibt. Dies hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) entschieden (Urteil vom 16.02.2023, Az. 8 AZR 450/21).

von Carl Christian Müller

Kein Widerrufsrecht bei geringfügigen Belehrungsfehlern

Illustration Online Shopping
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Der Bundesgerichtshofs (BGH) hat über einen Fall entschieden, in dem Versicherungsnehmer unrichtig über die Form ihrer Widerspruchserklärung informiert worden waren. Der Senat hat in diesem Fall angenommen, dass ein Bereicherungsanspruch jedenfalls nach § 242 BGB wegen rechtsmissbräuchlicher Ausübung des Widerspruchsrechts gemäß § 5a Abs. 1 Satz 1 VVG in der seinerzeit gültigen Fassung (nachfolgend: a.F.) ausgeschlossen ist, weil den Versicherungsnehmern durch den im Streitfall geringfügigen Belehrungsfehler nicht die Möglichkeit genommen worden ist, ihr Widerspruchsrecht im Wesentlichen unter denselben Bedingungen wie bei zutreffender Belehrung auszuüben (Urteil vom 15.02.2023, Az. IV ZR 353/21).

von Carl Christian Müller

Stipendium zur Promotion kann der Einkommenssteuer unterliegen

Laptop vor Büchern
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Leistungen aus einem Promotionsstipendium können der Einkommensteuer unterliegen. Dies ist nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) jedenfalls dann der Fall, wenn der Stipendiat eine wirtschaftliche Gegenleistung zu erbringen hat und keine Steuerbefreiungsvorschrift eingreift (Urteil vom 28.09.2022, Az. X R 21/20).

von Carl Christian Müller

Verringerung von CO2-Emissionen: Greenpeace gegen VW

Illustration CO2 Emissionen und Umweltschutz
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Das Landgericht (LG) Braunschweig hat die Klage von Greenpeace gegen VW abgewiesen (Urteil vom 14.02.2023, Az. 6 O 3931/21). Der Automobilhersteller beachtet die Grenzen des Bundesklimaschutzgesetzes, begründete das Gericht seine Entscheidung.

von Carl Christian Müller

Messung von Abgaswerte beim KFZ: Verbraucher dürfen nicht in die Irre geführt werden

Sprössling im Moos
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Die 1. Kammer für Handelssachen des Landgerichts München I hat der Klage eines Umweltvereins gegen einen Automobilhersteller aus München wegen irreführender Werbung stattgegeben (Urteil vom 07.02.2023, Az. 1 HK O 4969/22). Dem Beklagten wurde die streitgegenständliche Werbung untersagt.

von Carl Christian Müller

Rechtsreferendar wegen Ermittlungsverfahren entlassen

Mann vor gerichtlicher Videokonferenz
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Teilt ein juristischer Referendar nicht mit, dass gegen ihn ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren läuft, kann die Aufnahme in den Vorbereitungsdienst rückwirkend wegen arglistiger Täuschung zurückgenommen werden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin in einem Eilverfahren entschieden (Beschluss vom 06.02.2023, Az. VG 7 L 487/22).

von Carl Christian Müller

BAG passt Verjährungsfrist von Urlaubsansprüchen an Urteil des EuGH an

Online Urlaub buchen
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Der gesetzliche Anspruch eines Arbeitnehmers gegen den Arbeitgeber, nicht genommenen Urlaub nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses abzugelten, unterliegt der Verjährung. Die dreijährige Verjährungsfrist beginnt in der Regel mit dem Ende des Jahres, in dem der Arbeitnehmer aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Endete das Arbeitsverhältnis vor der Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vom 6.11.2018 und war es dem Arbeitnehmer nicht zumutbar, Klage auf Abgeltung zu erheben, konnte die Verjährungsfrist nicht vor dem Ende des Jahres 2018 beginnen (C-684/16).