News

von Carl Christian Müller

Keine Bankgebühr für das Errechnen der Vorfälligkeitsentschädigung

Frau im Cafe zahlt per Online Banking
Foto: Natee Meepian/Adobe Stock

Das Errechnen der Höhe einer Vorfälligkeitsentschädigung im Fall der vorzeitigen Rückführung eines Darlehens gehört - unabhängig von § 493 Abs. 5 BGB - zu den vertraglichen Nebenpflichten einer Bank gegenüber Verbrauchern. Die Bank darf dafür kein gesondertes Entgelt verlangen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat die beklagte Bank verurteilt, die Verwendung einer Klausel, mit der 100 EUR für die Errechnung verlangt wurden, zu unterlassen (Urteil vom 14.12.2022, Az. 17 U 132/21).

von Carl Christian Müller

„Ku’damm-Raser“: Verfassungsbeschwerde erfolglos

Auto driftet
Foto: Kalyakan/AdobeStock

Das Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) hat eine Verfassungsbeschwerde des sog. „Ku’damm-Raser“ nicht zur Entscheidung angenommen (Beschluss vom 07.12.2022, Az. 2 BvR 1404/20). Der Autofahrer verursachte Anfang 2016 bei einem Autorennen auf dem Berliner Kurfürstendamm den Tod eines Menschen. Die Vorinstanzen verurteilten den Fahrer wegen Mordes. Diese Verurteilung ist nach dem Beschluss des BVerfG nicht verfassungswidrig.

von Carl Christian Müller

Kein Online-Marktplatz für Apotheken

Apotheker nimmt Medikament aus dem Schrank
Foto: Benjamin Nolte/AdobeStock

Das Landgericht (LG) Karlsruhe hat am 08.12.2022 entschieden, dass ein Online-Marktplatz für Apotheken nicht zulässig ist (Az. 13 O 17/22 KfH). Der Betrieb eines solchen Angebotes verstößt gegen Wettbewerbsrecht. Verbraucher müssen vor Ort durch Apotheken versorgt werden können.

von Carl Christian Müller

Eilantrag eines ungeimpften Krankenpflegers gegen Tätigkeitsverbot erfolgreich

Corona FFP2 Atemschutzmaske
Foto: Frederic MASSARD/AdobeStock

Das Verwaltungsgericht (VG) Saarland hat dem Eilantrag eines Krankenpflegers gegen ein vom Gesundheitsamt des Saar-Pfalz-Kreises ausgesprochenes Betretungs- und Tätigkeitsverbot wegen nicht nachgewiesener Corona-Schutzimpfung stattgegeben (Beschluss vom 12.12.2022, Az. 6 L 1548/22).

von Carl Christian Müller

15-Jährige darf sich gegen den Willen der Mutter gegen Corona impfen lassen

Frau wird geimpft
Foto: insta_photos/AdobeStock

Das Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken hat entschieden, dass die strikte Ablehnung der Impfung durch die alleinsorgeberechtigte Kindesmutter einen Sorgerechtsmissbrauch darstellt, der dem Kindeswohl zuwiderläuft und den Teilentzug der elterlichen Sorge in Bezug auf die Befugnis zur Entscheidung über eine Covid-19 Impfung und die Anordnung eines Ergänzungspflegers rechtfertigt (Beschluss vom 28.07.2022, Az. 2 UF 37/22).

von Carl Christian Müller

Kontaktpersonenquarantäne: Keine Erstattung der Lohnfortzahlung für Arbeitgeber

Konatkbeschränkungen wegen Corona
Foto: Kzenon/AdobeStock

Befand sich ein Mitarbeiter wegen des Kontakts zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person in Quarantäne, kann der Arbeitgeber in der Regel keine staatliche Erstattung der geleisteten Lohnfortzahlung und Sozialversicherungsbeiträge beanspruchen. Das hat das Verwaltungsgericht (VG) Berlin entschieden (Urteil vom 01.12.2022, Az. VG 14 K 631/20).

von Carl Christian Müller

Betriebsbedingte Kündigung: Rentennähe bei der sozialen Auswahl berücksichtigen

Frau im Schauckelstuhl
Foto: jd-photodesign/AdobeStock

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat in seinem Urteil vom 08.12.2022 betont, dass bei der Sozialauswahl im Rahmen der betriebsbedingten Kündigung die zeitliche Nähe zum Renteneintritt zu berücksichtigen ist (Az. 6 AZR 31/22). Wie das BAG ausführte, kann das Kriterium „Lebensalter“ daher ambivalent sein, d.h. zum Vor- aber auch zum Nachteil des Arbeitnehmers berücksichtigt werden.

von Carl Christian Müller

Ehrenamtliche Chorsänger sind beim Adventssingen unfallversichert

Figuren von Adventssängern
Foto: familie-eisenlohr.de/AdobeStock

Ein ehrenamtliches Mitglied eines Frauenchores ist bei einem öffentlichen Adventssingen in kirchlichen Räumlichkeiten unfallversichert, gerade wenn die Freude am Gesang und der Gemeinschaft im Vordergrund steht. Dies hat das Bundessozialgerichts am 08.12.2022 entschieden (Az. B 2 U 19/20 R).

von Carl Christian Müller

Verkauf von Fußballsammelbildern: Nationalspieler muss Verbreitung akzeptieren

Fuß am Fußball im Stadion
Foto: pixfly/AdobeFotostock

Ob die Einwilligung eines Berufsfußballspielers im Rahmen des mit einem englischen Fußballverein geschlossenen Vertrags, sein Bildnis u.a. auf Fußball-Tausch- und Sammelkarten zu veröffentlichen, auch die Verbreitung seiner Bilder als Nationalspieler umfasst, ist durch Vertragsauslegung zu ermitteln. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) konnte dem Vertrag keine Beschränkung auf Bilder als Clubspieler entnehmen. Der Vertrieb der Karten ist demnach nicht rechtswidrig, entschied das OLG am 30.11.2022 (Az. 16 W 52/22).

Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) unterliegt der DSGVO

Das Verwaltungsgericht Hannover hat die auf die Feststellung gerichtete Klage, dass die Klägerin zum einen nicht der Datenschutzgrundverordnung unterfalle, sondern eigene Datenschutzvorschriften erlassen dürfe, und zum anderen nicht der Aufsicht durch die Landesdatenschutzbeauftragte in Niedersachsen unterliege, abgewiesen (Urteil vom 30.11.2022, Az. 10 A 1195/21).